Grand Prix de Eurovision

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Eur-Opa mit dem Durchblick dazu: „Ich weiß es ganz genau! Die Juris wurden bestochen, denn sie hat überhaupt nicht gut ausgesehen auf dem Komtess!

Grand Prix de Eurovision, der [ ugs.: Großer Preis der -Vision ] … ist die politische Show des großen Geldes für den kleinen Mann. Dabei ist die Vision davon schon erheblich älter, die gab es bereits weit vor dem Euro. Noch zu Zeiten der nationalen Währungen träumte man vom unvergleichlichen Euro, dem harten Knüppel und Abräumer unter den Sorten und Devisen.

Der „Große Preis“ für diese Vision erlangte schon vor dem diesjährigen deutschen Triumph große Bedeutung für die weltweite Volksdümmlichkeit – wie es für Visionen üblich ist. Erstmals bekam Deutschland ihn für die grandiose Idee des gemeinsamen Zahlungsmittels im Jahre 1982 ausgehändigt. Mit dem von den Alliierten als überfällig angesehenen Titel „Ein bisschen Frieden“ holte die Bankangestelltengehilfin „Nie Kohle“ den begehrten Eimer mit dem Loch in die BRDigung.

Mit der tatsächlichen Einführung des Euro als lebende Währung im Jahre 2002 wurde der „Große Preis“ nochmals neu modelliert und wird seither im aktuellen Design als „Fass ohne Boden“ überreicht.

Jahrzehntelang prügelten sich in der Folge die EU-Nationen um das begehrte Prunkstück, stets die größten Visionen vom großen Geld zu Markte tragend und die größten Lobeshymnen auf das europäische Finanzwesen schmetternd. Bezeichnend für diese Veranstaltung ist, dass Griechenland bereits im Jahre 2006 das größte Loch im Reigen dieser Vorstellungen aufweisen konnte, „My Number One“ wurde es genannt, nur niemand nahm es wirklich ernst, was erst posthum in 2010 so ganz nebenbei realisiert wurde und sogleich mit entsprechenden Rettungspaketen wieder gutgemacht werden konnte.

Nun endlich der Kracher im Jahre 2010, nach unendlichen Versuchen des Starbassisten Helmut Kohl, der wohl unbestritten die größte aller Visionen vom Euro hegte, wegen seiner stimmlichen Unpässlichkeiten aber niemals auch nur ansatzweise einen Vorentscheid erreichen konnte. Mit der inhaltlich opulenten Darbietung „Satellite“ von Lena Leier-Langmut (ein echtes hannoveraner Zugpferd), in Künstlerkreisen kurz „Leleila“ genannt, räumte Deutschland nach schmachvollen 28 Jahren erneut das Schlachtfeld ab, umkreiste die Konkurrenz und ließ diese im Orbit uneinholbar hinter sich. Welch ein Siech für diese Vision und Deutschland? Weltweit wird damit folgerichtig anerkannt, dass Deutschland der größte Sponsor dieses Traumas ist und nachweislich die meisten Euronen in dem Fass ohne Boden versenkt hat. Endlich ist die mediale Lufthoheit nach Deutschland zurückgekehrt, wer hätte das gedacht, ganz ohne Kriech im Land.

Derweil treffen ohne Unterlass die Glückwunschbotschaften aus allen Mitgliedsstaaten ein, allem voran die von den PIGS, denen bereits die dringlichen Anfragen nach guten Euros zum Stopfen heimischer Haushaltslöcher beigefügt sind. Und Deutschland, noch völlig im Freudentaumel, ejakuliert vor lauter Hingebung seine gesamte Börse über alle Euro-Länder. Was für ein Jahr, was für eine Vision, was für ein Preis?