Kamelobooks:Eduard Schmatzberger

aus Kamelobooks, der wüsten Bibliothek
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Herr Schmatzberger war zwar sehr nett, doch alles andere als schön. Statt ihm nachzulaufen, sind die heißen Schnitten vor ihm weggelaufen, denn er hatte nicht das nötige Kleingeld, um sich liften zu lassen. Er träumte immer davon, einmal im Remake des Filmes „Rettung im Ozean“ mitzuspielen. Dazu baute er sich einen Heißluftballon. Da er aber vom TÜV keine Abnahme bekam, musste er sich einen Ballon vom Schrottplatz leasen. Nun konnte er losfliegen. Vorher aber musste er noch seine Steuern nachzahlen, das Band für die Videokamera löschen, den Vertrag mit der Filmgesellschaft unterzeichnen, Mülltüten einkaufen und das Glücksschwein schlachten. Als er schon losgeflogen war, fiel ihm ein, dass er zu Hause den Herd angelassen hatte. Also nahm er eine Stecknadel, ließ den Ballon platzen, PENG!, krachte durch das Dach seines Bungalow, RUMS!, und landete direkt auf der Herdplatte, ZISCH! Da begannen sofort die Eier zu braten. Kaum hatte Herr Schmatzberger die Eier abgeschreckt, setzte sich der Ballon wieder in Bewegung und wurde ferngesteuert zum Schrottplatz gelenkt.

Auf dem Schrottplatz stand ein sehr fetter Mensch. Mit einem unheimlichen Hypnoseblick starrte er Herrn Schmatzberger an. Dieser konnte nur unschuldig lächeln, denn er hatte die Miete für den Ballon nicht gezahlt, und es gab keine Möglichkeit, der Strafe zu entgehen. Der Fette wollte Bares sehen. Plötzlich rutzschte Herrn Schmatzberger das Wort „Fettwanst“ heraus. Oops, was hatte er da gesagt? Eh er darüber nachdenken konnte, hatte er schon die Stinkfaust des Fetten im Gesicht und flog im hohen Bogen davon. „Nur ein Veilchen pro Flug? Das ist ja günstig. Und den Ballon brauche ich jetzt auch nicht mehr.“ dachte er.

Es wurde ein langer Flug. Weil er Hunger hatte, verzehrte er unterwegs seine Eier. Dann setzte er zur Landung auf dem Luxusdampfer „Jungfrau“ an. Er landete auf dem Sonnendeck, direkt auf dem Schoße einer reizenden Lady. Sie keifte: „Was wollen Sie Affe hier?“ – „Schöne Frau,“ sagte er, „ich bin Reporter vom Abendblatt. Ich mache eine Umfrage, ob du bereit wärst, mir einen Kuss zu schenken, wenn ich dir dafür ein Eis schenke. Hmmm, lecker, ein ganz großes Eis.“

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„Vorher serviere ich Ihnen als Hauptgang den Teppichklopfer“ keifte die unzufriedene Zicke auf der Sonnenliege, dass Herr Schmatzberger vor Schreck ins Meer sprang. Er konnte nicht schwimmen, darum tauchte er. „Hu, hier ist es aber tief.“ dachte er, tauchte tiefer und tiefer, einmal durch den Erdkern und kam auf der anderen Seite des Planeten aus irgendeinem Gulli wieder heraus. Zufällig war sein Haus in der Nähe. Dort begab er sich kurzerhand hin.

Jetzt war er wieder zu Hause. Er hatte großen Hunger von seiner Reise. Sein Magen knurrte wie eine defekte Hifi-Anlage. Die Eier hatte er ja leider schon aufgegessen. „Ein Kühlschrank ist nur Stromverschwendung, wenn man zu faul zum Einkaufen ist.“ dachte Herr Schmatzberger und zog den Stecker aus der Steckdose. Dabei lehnte er sich versehentlich mit der Hand auf die Herdplatte, die immer noch an war. „Was riecht denn hier so angeschmort?“ dachte er kurz, und dann sprang er schreiend durch die Wohnung.

Dass es eine gute Entscheidung war, so rumzuschreien, steht außer Frage, da der Schrei zufällig aufgenommen wurde und er für die Aufnahme von einer Werbeagentur zehn Millionen D-Mark bekam. Der Schrei wurde in Werbespots für Dragees gegen Demenz eingesetzt.

Abb. 37: Wie Klaus die Schnitte verputzte

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