Schmarotzer

Der klassische Schmarotzer ist ein Organismus beziehungsweise eine Organisation, die primär auf Kosten anderer lebt.

Den klassischen Schmarotzer stellt somit in aller Regel der Arbeitgeber dar. Er lebt von der Kraft oder der Intelligenz seiner Arbeitnehmer und reißt vorsätzlich einen Großteil ihrer Lebenszeit und ihrer körperlichen Substanz an sich. Hierfür gibt er hingegen nur so viel zurück, dass das Sterben des Arbeitnehmers während des Leidenszeitraums (auch Dauer des Beschäftigungsverhältnisses genannt) verhindert wird. Er selbst führt hingegen zumeist ein Leben in Saus und Braus, während die Kräfte seines Arbeitnehmers nach und nach schwinden. Eine Symbiose liegt in diesem Fall nicht vor, da dann ja beide Teile von der Koexistenz profitieren müssten, was so aber keineswegs zutreffend ist.

Der Kapitalismus ist eine Gesellschaftsform bei dem das Schmarotzertum perfektioniert wurde. Damit das System funktioniert wurden der Staatsapparat geschaffen, der die Wirte (Arbeitnehmer) durch äußeren Druck und harte Strafaktionen daran hindert, aus dem oben beschriebenen Geflecht auszubrechen. Eine berühmte Strafmaßnahme heißt zum Beispiel Hartz IV. Hierbei wird Kamelen bis auf Nahrung, Kleidung und Wohnung alles genommen, wofür es sich zu leben lohnt. Eine Aufhebung der Bestrafung erfolgt erst nach der so genannten Resozialisierung. Dieses hässliche Wort beschreibt den Zeitpunkt, an dem der Wille des ehemaligen Arbeitnehmers so weit gebrochen wurde, dass er auf allen Vieren zum Schmarotzer zurückkriecht und sich freiwillig als Wirt zur Verfügung stellt. Damit er seinen Willen und seinen Stolz nicht zurückerlangt, wurde das Instrument der Zeitarbeit geschaffen. Dies bedeutet für den Wirt, dass sein Wille von nun an täglich durch speziell geschultes Personal gebrochen wird und die geringe Überlebensvergütung dafür sorgt, dass er nie wieder so etwas wie Stolz oder Würde empfinden wird. In vielen Staaten von Europa führte ein solches Prinzip zu sehr hohem Reichtum in der Aristokratie.

 Siehe besser nicht:  Gleichheit, Gesellschaft